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Von der Revolution bis zum 19. Jahrhundert
Die Revolution
Die Französische Revolution von 1789 stachelte Vertreter des lokalen Bürgertums dazu an, die Befreiung des Waadtlands zu verlangen. Als 1791 Bankette organisiert wurden, um die Revolution zu feiern, griff die Berner Obrigkeit durch. 1797 empfingen die Lausanner Napoleon Bonaparte voller Freude, und «Petitionäre» fassten Mut und forderten die Unabhängigkeit. In einem Aufsichtskomitee fanden sich die Abgeordneten der Städte und Gemeinschaften des Waadtlands zusammen. Der anschliessende Aufruf vom 24. Januar 1798, mit dem die nur kurz bestehende Lemanische Republik gegründet wurde, läutete das Ende des Ancien Régime ein. Doch die französische Republik schonte Lausanne nicht: Ihre Armee erzwang die Unterbringung von rund 9000 Mann und auferlegte der Bevölkerung eine Zwangsanleihe. Als die französischen Truppen im Sommer 1802 abzogen, standen sich Vertreter der Zentralmacht und Anhänger des Föderalismus ungehindert gegenüber. Beendet wurde der Konflikt am 4. Oktober, als Napoleon die Mediation verkündete. Aus dieser erneuten französischen Einmischung in das Schicksal der Schweiz entstand der Kanton Waadt. 1803 stützte die von Napoleon angestrebte Mediationsakte den Föderalismus in der Schweiz. In Lausanne, dem Hauptort des Kantons, wurde die Exekutivgewalt einem 19-köpfigen Stadtrat übertragen, der vier Bereiche verwaltete: Polizei, Armenwesen, Wälder und Wirtschaft. 1815 wurde der Gemeinderat geschaffen, die neue Legislative auf Gemeindeebene, für die ein Zensuswahlrecht galt.
Das 19. Jahrhundert
Von 1803 bis 1882 wurde Lausanne von den Konservativen und vom Freisinn regiert. Die Stadt mit ihrem zerklüfteten Relief, die erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einen Entwicklungsplan erhielt, veränderte nach und nach ihr Gesicht. Bis 1860 erhöhte sich ihre Bevölkerungszahl auf bis zu 20’000 Einwohner. In dieser Epoche wurden symbolträchtige Gebäude errichtet: Grossratssaal, Stadttheater, kantonale Armenanstalt, psychiatrische Klinik. Von besonderer Bedeutung war der Bau des Bundesgerichtes, das mit der Bundesverfassung von 1874 als ständige Einrichtung eingeführt wurde. Ab 1835 nahm sich der Ingenieur Adrien Pichard der Verkehrsplanung an. Er entwarf eine in der Schweiz völlig neue Querverbindung, indem er die Erstellung einer Ringstrasse mit Kunstbauten wie dem Grand-Pont und dem Tunnel de la Barre vorsah. Es war ein Zeichen der Zeit, dass die Altstadt nicht mehr zur Verteidigung umgrenzt, sondern für den Handel geöffnet werden sollte. Der durch die Stadt fliessende Flon wurde überdeckt, um mehr Raum für die wirtschaftliche Entwicklung zu erhalten. Dieser Wandel ging mit einer zunehmenden Einwanderung einher, vor allem aus Italien. Ende des 19. Jahrhunderts zerstörte Lausanne die Spuren seiner mittelalterlichen Vergangenheit im Stadtbild und entwickelte sich zu einer Stadt der Dienstleistungen, der Verwaltung, der Schulen, der Pensionate und der Sommerfrische.