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In Lausanne gibt es Passagen mit bemerkenswerter Architektur, deren Geschichte jedoch nicht sehr bekannt ist. Glaubt mir, ihr werdet nie wieder durch diese Galerien gehen, ohne aufzublicken und ihre Kulisse zu bewundern.
Galerie Saint-François
Ich verpasse keine Gelegenheit, durch die Galerie Saint-François zu gehen, und das aus gutem Grund: die Details aus grünem Marmor und Messing, die geformten Simse, die Stuckarbeiten an den Gewölben und vor allem das spektakuläre Glasdach über meinem Kopf, dessen Verlauf in Kurven endet ‒ was für eine technische Meisterleistung! Die Galerie wurde zwischen 1907 und 1909 von den Architekten Georges Epitaux und Joseph Austermayer gebaut und ist unglaublich kontrastreich. Die eher traditionelle Fassade im neobarocken Stil auf der Seite der Rue de Bourg fügt sich nahtlos in die Umgebung ein. Die Jugendstil-Architektur auf der Seite von Saint-François ist viel moderner und gewagter, mit einem Balkon mit geschwungenen Linien und der Verbindung von Metall und Stein.
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Galerie Benjamin-Constant
Wenn ich das Café Saint-Pierre verlasse, mache ich einen Abstecher in die Galerie Benjamin-Constant. Der Eingang ist eher unauffällig und durch einen Schriftzug in goldenen Buchstaben an der Rue Saint-Pierre 4 gekennzeichnet.
Sobald man die Treppe hinuntergeht, durchflutet ein imposanter kreisförmiger Lichtschacht mit Glasbausteinen die Passage. Das Dekor ist schlicht, aber sehr gepflegt: grüner und weisser Marmor sowie geschmiedete Elemente, die im Gesamtbild hervorragend harmonieren. Die Liebe zum Detail der Architekten Marcel Mayor und Robert Baehler, die dieses Bauwerk zwischen 1950 und 1952 bauten, lässt sich bis zu den Lüftungsgittern bei der Nordtreppe erkennen, die im gleichen Stil gehalten sind. Diese Galerie ist Teil eines Grossprojekts von damals, um die Geschäfte in diesem Stadtviertel wiederzubeleben.
Galerie du Grand-Pont
Viele Lausanner wissen nicht, dass es die Galerie du Grand-Pont gibt. Sie wurde zwischen 1953 und 1955 vom Architekten Henri-Robert Von der Mühll, einer führenden Figur der modernen Bewegung in der Schweiz, gebaut. An der Rue du Grand-Saint-Jean unterbricht eine elegante Treppe die Fassadenfläche. Durch sie gelangt man in die Mitte des Geschäftsgebäudes und auf der Höhe der Rue du Grand-Pont wieder hinaus. Ich vergesse nie, die Tür auf der linken Seite aufzustossen, um einen Blick auf das extrem grafische Treppenhaus hinter der Wand aus Glasbausteinen zu erhaschen, das zum Place Centrale hinunterführt. Die Architektur des Gebäudes selbst ist im strukturellen Klassizismus in der Tradition von Auguste Perret mit seinen betont geradlinigen Fassaden aus Stahlbeton gehalten. Wer diesen Ort nicht kennt, wird überrascht sein!
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Galeries du Commerce
Hinter der Postfiliale Saint-François befinden sich die Galeries du Commerce. Sie wurden zwischen 1908 und 1909 von Paul Rosset, Otto Schmid, René Froidevaux und Jacques Lonchamp gebaut. In den 1980er-Jahren wurden sie umgebaut, um das Konservatorium darin unterzubringen. Viele der ursprünglichen Elemente blieben jedoch erhalten, so auch die eindrucksvolle Treppe in der Mitte mit ihren Eisengeländern.
Weitere bemerkenswerte Elemente sind das Glasfenster der Kuppel, das vom Atelier Pierre Chiara nach einem Entwurf von Ernest Correvon angefertigt wurde, und die Wandverkleidung des Künstlers Pietro Sarto.
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Um mehr über die Lausanner Passagen zu erfahren, empfehle ich euch den Führer Architecture de poche: Lausanne: Banques bureaux et Commerces, der 2021 von der GSK herausgeben wurde.