Spaziergang zu den schönsten Bäumen der Stadt

Alix, die Flower-Power-Frau
Alix die Flower-Power-Frau
Mai 22, 2023

Mit seinem beeindruckenden Pflanzenreichtum gilt Lausanne als eine der grünsten Städte Europas. Die Strassen sind von 8000 Bäumen gesäumt, die Pärke zählen 80 000 und die Wälder 800 000 Bäume! Aus diesem Grund fühle ich mich hier auch so wohl. Natur in der Stadt erhält in Lausanne seinen ganzen Sinn. Es ist kaum möglich, mitten in der Stadt nicht einem der vielen bemerkenswerten Bäume zu begegnen. Machen wir uns auf einen kleinen Spaziergang zu sechs von ihnen!

1. Zeder im Denantou-Park

Unser Spaziergang beginnt im Denantou-Park am Seeufer. Dort trefft ihr auf eine ehrwürdige, 250 Jahre alte Libanonzeder, die sich mit einem beeindruckenden Umfang von 740 cm in eine stolze Höhe von 18 Metern reckt. 2003 beschädigte ein Blitz einen Ast. Der Baum ist aber nach wie vor kerngesund und dürfte im Laufe der Jahrhunderte weiter an Umfang zunehmen. Mit einem Buch in der Hand setze ich mich oft in den Schatten dieser spektakulären Zeder und bewundere die Aussicht auf den See und die Berge, die wie ein zum Leben erwachtes Gemälde anmutet!

2. Eiche des Olympischen Museums

 Geht weiter, durchquert die wunderschönen Gärten des Olympischen Museums in Richtung Tom Café. Hier versteckt sich eine aussergewöhnliche, zwei Jahrhunderte alte europäische Eiche, die sich stolze 29 Meter erhebt und einen Umfang von 460 Zentimetern aufweist. Haltet die Augen offen! Die alte Dame weiss sich zu verstecken und es kann durchaus geschehen, dass ihr an diesem Baum vorbeigeht, ohne ihn zu bemerken. Doch sobald ihr ihn wahrnehmt, wird er zum Highlight. Die Geschichte dieser Eiche ist umso bewegender, als sie durch den ehemaligen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees gerettet wurde. Juan Antonio Samaranch passte nämlich die Pläne des Museums während dessen Baus an, um den Baum zu erhalten.

3. Ginkgo im Park Mon-Repos

Weiter geht es in Richtung Stadtzentrum. Achtung, der Weg führt steil nach oben! Herzlich willkommen im Park Mon-Repos, an einem meiner Lieblingsorte in Lausanne. Ganz besonders schätze ich die Ruhe dieses Parks am Morgen, weil man sich weit weg von der Hektik der Stadt fühlt. Hinter dem Herrenhaus, dem ehemaligen Sitz des Internationalen Olympischen Komitees, thront ein wunderschöner Ginkgo. Dieser 160 Jahre alte Baum ist der erste bemerkenswerte Baum, dem ich in Lausanne begegnet bin, nachdem ich mich hier niedergelassen habe. Er ist 25 Meter hoch, stammt aus China und gehört zur ältesten Baumfamilie, der Ginkgoaceae. Diese ist über 270 Millionen Jahre alt und gab es schon lange vor den Dinosauriern! Für mich ist der Herbst die beste Jahreszeit, um diesen Baum zu bewundern und zu fotografieren. Anfang November verwandeln sich seine Blätter in ein prächtiges Goldgelb und bilden beim Herunterfallen einen glitzernden Teppich am Fuss des Baumes.

5. Linde am Platz Bon-Abri

Gehen wir weiter, von jetzt an geht es nur noch abwärts! Unser Spaziergang führt nun zum Languedoc-Hügel, der für seinen gleichnamigen Weinberg bekannt ist. Etwas weiter unten, wo sich der Chemin du Languedoc und der Chemin de Bon-Abri kreuzen, trefft ihr auf eine stattliche 260-jährige Linde, die aufgrund ihres beeindruckenden Umfangs von 550 Zentimetern auffällt. Ich bin besonders angetan von diesem Aussichtspunkt, wo sie steht, denn er bietet eine der schönsten Panoramasichten auf den Genfersee und die umliegenden Berge. Setzt euch auf die Bank am Fusse des Baumes, lasst euch von den letzten Sonnenstrahlen des Tages kitzeln und lauscht den Geschichten, die dieser uralte Baum zu erzählen hat.

6. Nussbaum im Rhodanie-Park

Geht zum Abschluss dieses „kleinen“ Baumrundgangs zum Rhodanie-Park am Seeufer. Ich schätze vor allem die friedliche und natürliche Atmosphäre dieses Parks. Er ist eine Oase der Ruhe, wo man vor neugierigen Blicken geschützt ist. Bei dieser letzten Begegnung mit einem Baum treffen wir auf einen ehrwürdigen, 150 Jahre alten Schwarznussbaum, der stolze 25 Meter hoch ist und einen Umfang von 350 Zentimetern hat. Seine Präsenz im städtischen Gebiet ist eine Seltenheit, was ihm einen ganz besonderen Charme verleiht. Er ist zwar mit unserem herkömmlichen Nussbaum verwandt, unterscheidet sich von diesem aber durch seine spitz zulaufenden Blätter und andersartige Rindenstruktur.

Weitere Informationen

Mehr über die wohltuende Wirkung der Natur im städtischen Umfeld erfährt ihr auf den Websites Fondation Homme et Nature und Homo ecologicus.

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